Montag, 10. Oktober 2011

Von Stille und völliger Freiheit - Über das Alleine-Wohnen

Den Start des nächste Woche beginnenden Wintersemesters will ich mal nutzen um nach meinem Auszug zum Beginn des Sommersemesters vor 6 Monaten ein kleines Resümee über die Erfahrungen des Alleine-Wohnens zu ziehen.
Wie für die meisten ging bei mir der Beginn des Studiums mit dem Umzug in eine neue Stadt einher. Also eigene Wohnung suchen (über das damalige für und wider zwischen Wohnung und WG hatte ich in einem anderen Post geschrieben), streichen, einrichten, einziehen. Und ab dann auch den gesamten Alltag selbst organisieren, von einem auf den anderen Tag. Ich kann also zumindest von mir sagen, dass ich durch meinen eigenen "Haushalt" wesentlich selbstständiger und verantwortungsbewusster geworden bin, eben weil ich alles selbst machen muss, also auch Dinge, die bislang vielleicht die Eltern übernommen haben, wie Kochen, Saubermachen, Einkaufen, etc.
Andererseits war es für mich aber auch eine ziemliche Umstellung zuhause plötzlich meistens alleine zu sein, vor meinem Auszug war das eigentlich nur ganz selten mal vorgekommen und selbst dann war immer noch unser Hund da. Das Gewöhnen an die Stille brauchte also schon erstmal seine Zeit...
Gleichzeitig gewann ich aber durch das Alleine-Wohnen auch eine Menge Freiheiten hinzu und das obwohl ich nicht behaupten würde ein strenges Elternhaus zu haben.
Aber in meiner eigenen Wohnung ist es eben einzig und alleine mir überlassen, wann ich aufräume, esse, Musik höre, nach Hause komme, etc.
Diese neuen Freiheit sind durchaus nochmal eine Bereicherung des Lebens, weil gerade das Studentenleben natürlich auch dazu verführt sie auszunutzen.
Dennoch tendiere ich inzwischen eher in Richtung WG und würde, sobald eine geeignete gefunden wäre, auch umziehen. Die meisten der Freiheiten einer eigenen Wohnung hätte ich dort auch, gleichzeitig wäre man aber zuhause nicht alleine, sondern wäre - idealerweise - auch dort umgeben von netten Menschen, hätte mehr Platz zur Verfügung und müsste in den meisten Fällen weniger dafür bezahlen, was gerade in Marburg ein wichtiger Faktor ist.
Zudem wären noch zwei weitere Nachteile aufgewogen, man muss nicht mehr immer nur für eine Person kochen, was auf Dauer etwas langweilig ist und müsste gerade bei längeren Heimataufenthalten die Wohnung nicht unbewohnt zurücklassen.
Von daher erscheint mir - aus heutiger Perspektive - die WG als bessere Alternative für Studenten zum Wohnen (wer weiß wie ein solches Fazit nach 6 Monaten WG ausfallen würde ;) ).
Wichtig ist es aber in jedem Fall, mit Beginn des Studiums von zuhause auszuziehen, um wirklich mit einem komplett neuen Lebensabschnitt beginnen zu können, den das Studium ja nun mal darstellt.

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